Ein «Tipping Point» ist der Moment in einer Entwicklung, an dem ein Trend einen Punkt erreicht, an dem er völlig neue Rahmenbedingungen schafft – und an den man besser vorher denkt, als erst zu reagieren, wenn er da ist. Der Energiewirtschaft stehen in den kommenden 520 Wochen nach meiner Erkenntnis gleich drei entscheidende Tipping Points bevor – mehr als je zuvor in ihrer Geschichte.
Egal, ob privat, im Beruf oder für Unternehmen: Wir planen alle unsere Zukunft. Auch wenn wir inzwischen ganz gut gelernt haben, Trends zu erkennen, gehen wir jedoch häufig davon aus, dass Veränderungen kontinuierlich verlaufen. Wie fatal sich diese Annahme – unter welcher wir entscheidende systemkritische Punkte verpassen – auswirken kann, zeigt das «Frosch-Dilemma». Wird ein Frosch in eine Schüssel mit heissem Wasser geworfen, springt er reflexartig wieder heraus. Setzen wir ihn jedoch in kaltes Wasser, das wir langsam erwärmen, so nimmt der Frosch die «schleichende» Veränderung nicht wahr – bis zu einem alles entscheidenden Punkt: Ab etwas über 42 Grad beginnt das Eiweiss im Blut des Frosches zu stocken und verstopft langsam die Kapillaren seiner Sprungmuskeln. Erreicht die Information «springen» nach diesem Punkt die Muskeln seiner Oberschenkel, ist es bereits zu spät, da nicht mehr genügend sauerstoffreiches Blut in die Muskeln seiner Oberschenkel fliessen kann. Mit fatalen Folgen.
Wir nennen diesen Punkt einen «Tipping Point» – den Moment in einer Entwicklung, an dem ein Trend einen Punkt erreicht, an dem er völlig neue Rahmenbedingungen schafft – und an den man besser vorher denkt, als erst zu reagieren, wenn er da ist. Der Energiewirtschaft stehen in den kommenden 520 Wochen nach unserer Erkenntnis gleich drei entscheidende Tipping Points bevor – mehr als je zuvor in ihrer Geschichte.