In Courgenay baut die BKW zusammen mit der Energie du Jura (EDJ) und der Industrie und Fahrzeuglogistikfirma GEFCO Suisse SA die leistungsstärkste Photovoltaikanlage der Schweiz: Wenn die Anlage im März 2016 fertig ist, wird sie mit ihrem Solarstrom den durchschnittlichen Jahresverbrauch von 1550 Haushalten decken können. Die Solarmodule bilden auf dem 43 000 m2 grossen Gelände zugleich das Dach des GEFCO-Fahrzeugparks. Dank einer speziell für dieses Projekt konzipierten Metallkonstruktion können alle 23 925 Module optimal verlegt werden. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 11 Millionen Franken. Teile des hier erzeugten Stroms werden direkt vor Ort eingesetzt, um die von GEFCO importierten Elektrofahrzeuge aufzuladen; der Rest fliesst ins 22 000 km lange Netz der BKW. Die Energie aus dem Sonnenkraftwerk wird naturemade star zertifiziert und unter dem Namen Energy Green vertrieben. Das Grossprojekt im Kanton Jura passt gut zur Energiestrategie 2050 des Bundes und deckt fast die Hälfte der Solarstromproduktion ab, welche das Energiekonzept des Kantons Jura bis 2021 vorsieht. Die BKW unterstreicht damit ihr Engineering-Know-how und ihren Willen zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit diesem beeindruckenden Projekt leisten alle Partner einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende.
Sehr interessanter ARtikel. ne frage hätt ich doch nur um mal Vergrleichswerte zu haben. Wie stark ist die Anlage denn im Vergleich zu dem Monsterprojekt in Marokko http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/solaranlage-in-marokko-koenig-mohammed-vi-eroeffnet-erstes-kraftwerk-a-1075766.html
Besten Dank für die Anfrage. In der Tat ist ein interessanter Vergleich möglich:
Gesamtanlage in Marokko:
Installierte Leistung: 580 MW
Benötigte Fläche: 30 km2
Kosten: CHF 2400 Mio.
Strom für: 1’200’000 Menschen
Solaranlage Gefco Courgenay:
Installierte Leistung: 6.7 MW
Benötigte Fläche: 0.043 km2
Kosten: 13 Mio. CHF
Strom für: 1500 Haushalte
Der Vergleich zeigt, dass die Gesamtanlage in Marokko zwar über 87x mehr installierte Leistung verfügt, aber 698x mehr Fläche beansprucht und 185x mehr Kosten verursacht. Der Spiegel-Artikel erwähnt die im Jahr produzierte Strommenge in GWh leider nicht. Gemäss unserer Definition produziert die Anlage Gefco Courgenay Strom für 1500 durchschnittliche Schweizer Haushalte (4500 kWh Verbrauch im Jahr). Ein Vergleich zu den 1.2 Mio. Menschen (nicht Haushalte) in Marokko ist so aber nicht möglich.
Betrachten wir die Grössenordnung dieses „beeindruckenden Projektes“ als „entscheidender Beitrag zur Energiewende“:
die prognostizierte Jahresleistung des Sonnenkraftwerk Courgenay beträgt 6,7 Mio kWh, diese Menge produziert das Kernkraftwerk Mühleberg (Jahresproduktion 2014: 3’155 Mio kWh) in nur 18 Stunden (auch nachts!).
Es sind 486 Solaranlagen der Grösse „Courgenay“ erforderlich um die Produktion des Kernkraftwerk Mühleberg zu liefern. Die zusätzlich erforderliche Speicherkapazität für die Energieversorgung während sonnenloser Zeiten, verbunden mit den entsprechenden Umwandlungsverlusten, ist dabei noch gar nicht berücksichtigt …
„Ein Tropfen auf den heissen Stein“ wäre die passendere Beschreibung der Grössenordnung.
Es ist zu Hoffen, das dies nur der Anfang ist und noch weitere solcher Anlagen in der Schweiz folgen werden.
Bereits heute speisen rund 4000 Photovoltaikanlagen ins BKW Netz ein und die Zahl steigt stetig weiter.